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Der Zauber der Rauhnächte

Diesen Text habe ich vor Jahren bei Facebook gefunden und ihn für sehr schön und wertvoll empfunden. So möchte ich ihn gerne mit Dir teilen:

13 Gebete – Ritual für die Rauhnächte 25. Dezember bis 6. Januar :

Aus dem Buch: „Vom Zauber der Rauhnächte“

Schreiben Sie vor Beginn der Rauhnächte 13 Wünsche auf 13 kleine Zettel. Überlegen Sie in Ruhe: Was ist Ihnen wichtig? Was liegt Ihnen am Herzen? Was würde das kommende Jahr vollkommen machen?
Falten Sie die 13 Zettel jeweils so, dass sie sich äußerlich nicht mehr unterscheiden. Geben Sie sie in ein Säckchen oder eine Schachtel.
In jeder der Rauhnächte, beginnend am 25.12., möglichst wenn es dunkel oder zumindest dämmrig ist, gehen Sie hinaus und ziehen einen der Zettel aus dem Säckchen oder der Schachtel. Ihn übergeben Sie nun der geistigen Welt, indem Sie ihn verbrennen – ohne nachzusehen, welcher Wunsch das ist, um den sich jetzt höhere Kräfte kümmern werden. Schauen Sie zu, wie das Papier in Rauch aufgeht. Bleiben Sie ganz still dabei und achten Sie darauf, was sich in Ihrem Kopf oder Ihrem Herzen bewegt.
Übergeben Sie die Asche der Erde und danken Sie zum Abschluss den Elementen für ihre Unterstützung. So verfahren Sie zwölf Mal.
Am 6. Januar dann haben Sie noch einen letzten Zettel in Ihrem Säckchen oder der Schachtel. Nehmen Sie es feierlich hervor und entfalten Sie das Papier. Und dann lesen Sie den Wunsch, um den Sie sich im gerade anbrechenden Jahr selbst kümmern sollten, wenn er in Erfüllung gehen soll.

Rauhnächte – Die Unzeit zwischen den Jahren

Sonnenjahr minus Mondjahr ist Rauhnächte

Die zwölf Rauhnächte werden auch die Zeit „zwischen den Jahren“ genannt. Wie ist das zu verstehen? Die Lösung des Rätsels liegt in dem Widerspruch zwischen dem lunaren und dem solaren Kalender. Während das Mondjahr aus zwölf synodischen Zyklen von durchschnittlich 29,5 Tagen besteht und damit auf insgesamt 354 Tage kommt, zählt der Sonnenkalender 365 Tage. Es bleiben also elf Tage und zwölf Nächte übrig. Das Wort „Rauhnacht“ leitet sich nach bisherigen Erkenntnissen entweder von dem mittelhochdeutschen „rȗch“ ab, was haarig oder Fell bedeutet und sich auf Tiere oder Dämonen bezieht, oder von „Rauch“ bzw. „Räucherung“, welche durchgeführt wurden, um diese Unholde zu vertreiben. In römischen und griechischen Kulturen diente das Rauchen oder Räuchern nicht dazu, böse Geister und Dämonen zu vertreiben, sondern zur Freude und Anlockung der göttlichen Kräfte und der Toten. „Rauch“ könnte aber auch in seiner mundartlichen Version „rauh, herb, behaart“ gelesen werden und somit die Überleitung zu den mit Masken und Fellen behangenen, in den kalten rauhen Nächten umherziehenden Perchten bilden.
In der christlichen Umgebung fangen die Rauhnächte am 25. Dezember an und dauern bis zum Dreikönigstag am 6. Januar. Die Germanen setzten den Beginn der Rauhnächte bereits zur Wintersonnenwende am 21. Dezember an, an dem sie auch die Geburt des jungen Sonnengottes Tyr zelebrierten. In dieser Tradition, die sich ebenfalls bis heute erhalten hat, enden die Rauhnächte zu Neujahr. Aus dieser Tradition haben sich jedoch Nebenvarianten entwickelt, in denen die zum Wintersolstitium beginnenden Rauhnächte ebenfalls bis zum 6. Januar dauern, indem die dazwischen-liegenden Sonn- und Feiertage nicht mitgezählt werden.
Bereits die alten Ägypter rechneten mit dem Mondkalender und kannten zusammen-hängende Schalttage zwischen den Jahren, die sie „Heriu-renpet“ nannten. Gemäß der ägyptischen Mythologie herrschten Dämonen über diese Zusatztage.

Die Portale zur Geisterwelt öffnen sich

Viele der Begriffe und Umschreibungen für die zwölf Rauhnächte wie „leere Tage“, „tote Tage“ oder „Niemandszeit“ deuten darauf hin: In dieser [Nicht-]Zeit sind die bekannten Gesetzmäßigkeiten außer Kraft gesetzt, und die Grenzen zwischen den Dimensionen lockern sich. Dadurch öffnen sich die Tore zum geistigen Reich, zur Unter- und Oberwelt, und erleichtern übersinnliche Erfahrungen.
Alten Mythen zufolge nutzt ein Heer wildgewordener Geister diesen Zeit-Raum der Gesetzlosigkeit für einen „Freigang“ aus. Im Schutz der langen Dunkelheit toben sie sich aus und jagen über Felder und Siedlungen – nach germanischer Auffassung unter der Anführerschaft von Wotan.
Legenden berichten ferner, das im Schatten der Dämmerung verborgene Schätze, gar Paläste sowie seltsame Tierwesen wie aus dem Nichts auftauchen. Auch kann man in dieser Unzeit unerklärliche Geräusche vernehmen wie Getrampel oder das Läuten von Glocken, auch wenn sich keine Kirche in der Nähe befindet. Zahlreiche Berichte über mysteriöse persönliche Vorfälle wurden überliefert. So erhielt ein Fahrgast, als er aus einer Kutsche in die bibbernde Kälte und in den hohen Schnee stieg, eine Ohrfeige verpasst, obwohl weit und breit kein Mensch zu sehen war.

Schutzmaßnahmen gegen das Ungeheuerliche

Um sich vor solchen Begebenheiten sowie unliebsamen Besuch zu schützen, entwickelten die Menschen zahlreiche Bräuche. So verschlossen sie in diesem Zeit-Raum Fenster und Türen dicht und hingen keine Wäsche im Freien auf. Darin hätten sich nämlich ungestüme Geister verfangen können, die dann mit den Wäschekorb in die Wohnung gelangt wären. Weil den nicht geheuren Gesellen aber noch der Weg durch den Schornstein blieb, schritt der Hausvater mit einer großen und hell glühende Pfanne von Raum zu Raum und räucherte vor allem die Ecken ordentlich aus mit Weihrauch, Salbei, Kampfer, Myrrhe oder Angelikawurzel. Meist war es der Sohn des Hauses, der die Hausreinigung abschloss, indem er Quell-, Heil- oder Weihwasser versprühte.

Glaubt man dem Kulturanthropologen Dr. Wolf-Dieter Storl, so handelt es sich hinsicht-lich der paranormalen Phänomene zur Zeit der Rauhnächte um keinen bloßen Aberglauben. Storl lebt mit seine Familie sehr naturver-bunden und beinahe wie in früheren Zeiten in einem Einödhof, der im 12. Jahrhundert erbaut wurde und einst als Rittersitz diente. Bei starkem Schneefall ist die Familie oftmals über Wochen von der übrigen Zivilisation ab-geschnitten. Dr. Storl berichtete von eigen-artigen Wesen, die er an manchen Wintertagen zwischen Wachen und Schlafen wahrnimmt. Einige sind bucklig und verkrüppelt, andere hingegen äußerst anziehend und von unbeschreiblicher Schönheit. „Ihre Gesichter erinnern an die Perchten und Masken der alemannischen Fasnacht, an tibetische Dämonenmasken oder an die ´falschen Gesichtern´, mit denen die Irokesen die Krankheitsdämonen darstellten“. Vor diesen Gestalten sollte man sich nicht ängstigen, weil dadurch ihr Einfluss erst zur Geltung käme und man daraufhin mit Beeinträchtigungen, etwa gesundheitlicher Art, rechnen müsse. Vielmehr gälte es, ihnen zu widerstehen, sie auszulachen, sie zu konfrontieren und sie aufzufordern, weiter bzw. nach Osten ins Licht zu ziehen.

Rauhnachtszeit ist Saturnzeit

Früher kannten die Menschen hinsichtlich der Rauhnächte zahllose Verhaltensanwei-sungen und Verbote, die aus heutiger Sicht weitgehend skurril anmuten. So sollte man darauf achten, dass an der Kleidung alle Knöpfe vorhanden sind, es durfte nicht ausgemistet, gedroschen oder gesponnen und bestimmte Nahrung nicht verzehrt werden. Zudem sollte man sich möglichst unauffällig verhalten. Erschreckend aber sind die heraufbeschworenen Gefahren, denen sich die Menschen im Falle einer Missachtung ausgesetzt hätten. In geradezu inflationärer Weise wurde ihnen mit schweren Schäden, Verlusten, Unglück, Krankheit und dem Tod gedroht. Der im senkrechten oder Entsprechungsdenken Geschulte erkennt in diesen Begrifflichkeiten sowie vielen anderen Begriffen, die im Zusammenhang sowie vielen anderen Begriffen, die im Zusammenhang mit den Rauhnächten immer wieder fallen, wie etwa Dunkelheit, Schwärze, Kälte, Starre, Härte, Geister, Einsamkeit, Rückzug oder Beschränkung auf das Nötigste, unschwer die Analogiekette des Saturn-Prinzips. Diese Begriffe und Qualitäten entsprechen sowohl der Jahreszeit als auch der beherr-schenden astrologischen Konstellation. Denn just zu Beginn der Rauhnächte wandert die Sonne in das Tierkreiszeichen des Steinbock, der ebenfalls vom Saturn regiert wird.

Die Rauhnächte als Los- und Orakeltage

Dass dem Mythos zufolge während der Rauhnächte die Schleusen zu anderen Dimen-sionen durchlässiger sind, wirkt sich nicht nur in düsteren Formen aus, sondern eröffnet ebenso die große Chance, seine Zukunft für das kommende Jahr zu schauen und zu planen. Daher be-zeichnet man die Rauhnächte auch als Lostage. Das alt- und mittelhoch-deutsche Wort „Los“ steht für Fügung, Bestim-mung, Schickung und Schicksal. Die Phase der zwölf Rauhnächte war schon immer eine beliebte Zeit zum Orakeln. Diese besonders dunklen Tage zwischen den Jahren geben dem Geheimnisvollen Raum, welches man zu Tage zu fördern und zu ergründen sucht. Es sind die „Los-Tage“, die prophetische Zeit im Jahr, die Zeit der Pläne, Wünsche und gute Vorsätze für eine lichte Zukunft.
Dem Sonnenschein wurde an diesen Tagen orakelhafte Bedeutung zugeschrieben.

Die Tage bis zum heiligen Abend besitzen ebenfalls eine Bedeutung. Daraus entstand der Kalender, um den Kindern die Zeit bis zum heiligen Abend zu erleichtern.

Der 1. Dezember möge dich an die Einheit in allem erinnern,

am 2. Tag mögest du dich öffnen für diese segensreiche Zeit,

am 3. Tag mache dich für das Neue bereit.

Am 4. Tag möge dein Herz jubeln und singen
und dir eine neue Version vom Leben bringen.
Heute ist der Barbaratag, schneide einen Obstbaumzweig.
Er bringt Licht und Hoffnung in dein Heim
und schenkt dir ein neues erblühen im Sein.

Der 5. Tag ist voller Hoffnung und Freude,

am 6. Tag dir der Nikolaus eine gute Nachricht bringen mag,
schaue zurück, erkennen den Segen,
der hinter dir liegt auf vergangenen Wegen –
bereite anderen eine Freude,
Hilfsbereitschaft ist wertvoll heute.
Es ist der zweite Advent, an dem die zweite Kerze brennt,
Gegensätze können sich jetzt vereinen,
duale Kräfte müssen sich nicht vereinen.

Am 7. Tag lausche auf die Stimme deines Herzens,
sie bringt die segensreiche Kunde für eine neue Erdenrunde.

Am 8. Tag kannst du etwas Altes beenden,

am 9. Tag möge dich die Zuversicht tragen,

am 10. Tag kannst du etwas Neues wagen,

am 11. Tag möge dir alles gelingen,

am 12. Tag lasse dein Herz jubeln und singen.

Der 13. Tag schenkt dir Kraft und Frieden,
die dritte Kerze brennt.
Es ist der dritte Advent.
Feiere das „Wir“, die Gemeinschaft und Liebe –
wer war an deiner Seite?
Danke und teile deine Liebe,
so wird sie sich mehren und das Leben ehren.

Der 14. Tag öffnet neue Türen,
lasse dich davon im Herzen berühren.

Am 15. Tag findest du Kraft und Mut –
eine neue Handlung, das tut gut.

Am 16. Tag der Neumond eine Wende bringt,
dir eine frohe Botschaft winkt.

Am 17. Tag die Engel singen und dir Licht und Liebe bringen.

Am 18. Tag hege gute Wünsche und Gefühle,
bleibe in der Ruhe und in der Stille,
höre auf den göttlichen Willen.

Am 19. Tag dein Schutzengel dir eine Kunde bringen mag,

am 20. Tag ist der vierte Advent,
sieh, die vierte Kerze brennt –
nun ist die Weihnacht nicht mehr fern,
freue dich, lasse leuchten deinen Stern.

Heute, am 21. Tag, in der Julnacht in alten Zeiten,
räuchert man und machte sich bereit,
das neue Licht, das jetzt anbricht,
in dieser Nacht zu empfangen und zu ehren,
und Altes vor die Tür zu kehren.
Höre das Flüstern deiner Seele,
erkenne die Zeichen, Orakel in dieser Nacht,
und wähle aus der Fülle eine strahlend neue Hülle.

Der 22. Tag – nun ist es bald so weit,
genieße die Tage der Vorweihnachtszeit,

am 23. Tag steigt die Spannung an,
was bringt nur der Weihnachtsmann?

Am 24. Tag die Wohnung im neuen Glanz erstrahlen mag,
öffne dich für das Mysterium des Lichts.
Lasse es in dein Herz ganz weit –
verzeihe, vergib und mache dich bereit.
Du hast es verdient, glücklich, geliebt und gesund zu sein, lasse Licht und Liebe in dich hinein.
Der ewige Baum erstrahlt im Glanz, deine Seele ist heil und ganz – empfange den Segen, den goldenen Regen,und teile ihn mit der ganzen Welt, ein neues Licht diese Erde erhellt.

Am Heiligen Abend ist das größte Geschenk
das Licht der Liebe, das jeder empfängt.
Das große Geheimnis segnet dich heute,
teile und feiere mit großer Freude.
Ehre die Schöpfung, die ewige Quelle
an jedem Ort und an jeder Stelle.

Nun beginnen die heiligen Nächte
lausche dem Raunen, dem neuen Lichtsamen.
Er regt sich jetzt in der dunklen Zeit.
Das neue Jahr macht sich breit.
Bis zum 6. Januar erfährst du,
was kommt, was ist, was war.
Kannst du das Schicksal neu aushandeln
und alte Dinge in Glück verwandeln?
Der Torweg steht offen,
schreite hindurch, achte auf die Zeichen
und stelle die Weichen.

Reste mancher Bräuche finden wir noch zu Silvester in Form des Blei- oder Zinn-gießens. Dabei werden kleine Metallstücke erhitzt und in eine Schüssel mit Wasser gelegt, deren oft seltsame Formen dann interpretiert werden. Auch das Formulieren von Vorsätzen für das neue Jahr entspricht dieser Tradition.
In früheren Zeiten brach man während der Lostage in der Dämmerung oder des Nachts zu nebligen Wegkreuzungen auf und ließ die Atmosphäre der Landschaft auf sich wirken. Die Menschen deuteten die Zeichen und Omen der Natur oder warteten auf Visionen. In den Mythen ist immer wieder die Rede von Tieren, die während der Lostage die Fähigkeit bekommen zu sprechen.

Ein Tag ist ein Monat

In diesem Zeit-Raum beobachten die Menschen präzise das Wetter und die Ereignisse und schlossen davon auf die Qualitäten des kommenden Jahres. Dabei setzen sie jeden einzelnen der zwölf Lostage in Analogie zu einem der zwölf Monate des neuen Jahres. Auch manche Kartenleger ziehen in jeder Rauhnacht eine Karte, deren Bedeutung und Qualität sie auf den entsprechenden Monat hin vergrößern. Damit die Menschen jedoch nicht an weniger günstigen Verheißungen zerbrechen oder in eine Schreckstarre verfallen, wurde an die Lostage eine Art „Joker-Tag“ angeschlossen. Es handelt sich um den auf die letzte Rauhnacht folgenden Tag, der damit auch außerhalb dieser Zeit-Box steht. Der Aberglaube besagt, dass man zu jenem Datum unerwünschte Ereignisse oder Entwicklungen magisch-rituell auflösen kann. Eine andere Traditionslinie kennt sogar einen zweiten „Joker-Tag“, den 28. Dezember. An solchen aussichtsvollen Tagen kann man erwartete unglückliche Verläufe und Ausgänge ummünzen, die sich in der jeweils vorausgegangenen Woche abgezeichnet haben.

Großes Gewicht wird seit jeher auf Träume und innere Bilder gelegt, die sich während der Lostage einstellen. Ihnen wird präkognitives Potenzial zugeschrieben. Auch hier gilt die hermetische Gleichsetzung der jeweiligen Rauhnacht mit dem entsprechenden Monat. Bereits von den Germanen wird berichtet, dass sie sich während der zwölf Rauhnächte in eine Höhle zurückzogen, um auf einem Schlafstein zu ruhen und sich inneren Visionen hinzugeben. Dieses Vorgehen erinnert an den rituellen Tempelschlaf der alten Ägypter. An den Lostagen wurde zudem auch kein böses Wort geäußert oder in irgendeiner Form gestritten. In den Losnächten geht es jedoch nicht nur um passives Schauen, Fühlen und Erleben. Der leichtere Zugang zur feinstofflichen Matrix unserer Realität ermöglicht es auch, aktiv und kreativ seine Zukunft vorauszuplanen und zu gestalten.

Der Abschluss des Alten

Doch damit man sich mit all seinen Kräften für das Neue rüsten und es willkommen heißen kann, ist es nötig, mit dem Vergangenen abzuschließen. Daher lautet eines der tradi-tionellen Rauhnacht-Gebote, in diesem Zeit-Raum Geliehenes zurückzugeben. Es gilt Rückschau zu halten und Bilanz zu ziehen, loszulassen, was einen festhält, und keinen Ballast und keine Belastung mit ins neue Jahr hinüber zu nehmen. Im geschäftlichen Bereich ist es sinnvoll, alle Rechnungen des zu Ende gehenden Jahres zu begleichen sowie die Inventur zu erledigen.
Der Kulturwissenschaftler und Astrologe Reinhardt Stiehle empfiehlt allerdings, in den zwölf Rauhnächten sich aus-schließlich der Zukunftsplanung zu widmen und für die Jahresrückschau die zwölf davor liegenden Tage zu nutzen. Er beruft sich dabei auf ein kaum bekanntes und kaum reflektiertes Phänomen unserer erde-Sonne-Beziehung: Das Wintersolstitium am 21. Dezember stellt zwar die längste Nacht des Jahres dar, die elliptische Bahn und die geneigt Drehachse unserer Erde führen jedoch dazu, dass die Sonne bereits circa zwölf Tage vorher am frühesten untergeht sowie erst etwa zwölf nach der Wintersonnenwende am spätesten aufgeht. Insofern liegen sowohl die Rauhnächte als auch die zwölf vorausgehenden Tage harmonisch eingebettet zwischen den Eckpfeilern zweier kosmischer Extremkonstellationen, deren Mitte die Winterson-nenwende bildet. Diese Umstände sprechen im Übrigen auch dafür, die Sonnenwende am 21. Dezember als den eigentlichen Beginn der Rauhnächte anzuerkennen.

Sonnenschein bedeutet am

~ 1. Lostag (26.12.): Es wird ein glückliches neues Jahr werden.
~ 2. Lostag (27.12.): Preiserhöhungen stehen an.
~ 3. Lostag (28.12.): Streitigkeiten kommen auf.
~ 4. Lostag (29.12.): Fieberträume werden plagen.
~ 5. Lostag (30.12.): Es wird eine gute Obsternte.
~ 6. Lostag (31.12.): Alle anderen Früchte gedeihen prächtig.
~ 7. Lostag (01.01.): Die Viehweiden tragen saftige Kräuter.
~ 8. Lostag (02.01.): Fische und Vögel sind zahlreich.
~ 9. Lostag (03.01.): Gute Kaufmannsgeschäfte stehen ins Haus.
~ 10. Lostag (04.01.): Unwetter kommen.
~ 11. Lostag (05.01.): Nebeltage treten vermehrt auf.
~ 12. Lostag (06.01.): Zwist und Hader kommt auf.

Der Monat Januar ist die Nacht vom 24. zum 25. Dezember.
Der Monat Februar ist die Nacht vom 25. zum 26. Dezember.
Der Monat März ist die Nacht vom 26. zum 27. Dezember.
Der Monat April ist die Nacht vom 27. zum 28. Dezember.
Der Monat Mai ist die Nacht vom 28. zum 29. Dezember.
Der Monat Juni ist die Nacht vom 29. zum 30. Dezember.
Der Monat Jul(i) ist die Nacht vom 30. zum 31. Dezember.
Der Monat August ist die Nacht vom 31. Dezember zum 01. Januar.
Der Monat September ist die Nacht vom 01. zum 02. Januar.
Der Monat Oktober ist die Nacht vom 02. zum 03. Januar.
Der Monat November ist die Nacht vom 03. zum 04. Januar.
Der Monat Dezember ist die Nacht vom 04. zum 05. Januar.
Die Dreikönigsnacht (die Nacht der Wunder) geht vom 05. zum 06. Januar.

Die Zeit „zwischen den Jahren“ wird die Julzeit genannt, denn die folgenden 11 Tage und 12 Nächte bis zum nächsten 1. Januar gehören weder zum alten (Mond-) noch zum neuen (Sonnen-) Jahr. Es ist die Zeit, in der alles still steht, die Zeit des Übergangs, oft auch „Stille Zeit“ oder „Tote Zeit“ genannt, oder die „Zwölften“. Vielleicht stammt daher auch das Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht …“. Jeder „Zwölfte“ ist ein Feiertag, symbolisiert einen Monat, ein Tierkreiszeichen, eine Farbe, eine Pflanze usw. Es ist aber auch eine wilde Zeit, denn alles ist in der Schwebe und wirbelt durcheinander: Helles und Dunkles, Großes und Kleines, Junges und Altes. Die Seelen der Menschen sind so empfindlich wie das kleine Lichtfünkchen, das sich in der Weihe-Nacht gerade erst entzündet hat. Die Julzeit ist die Zeit der Regeneration und des fruchtbaren und schöpferischen Chaos, aus dem die Keime des Lebens erwachsen.

Epilog

Die Rauhnächte stellen eine Umbruchzeit oder Zeitenwende im kleinen dar. Ein Zyklus geht zu Ende und ein neuer beginnt. Im Außen und im Innern ringen Licht und Finsternis miteinander. Das Alte geht im Schnee von gestern unter und das Neue wagt seine ersten zaghaften und noch unsicheren Schritte, um einmal als hell leuchtende Sonne am Zenit des Firmaments zu strahlen. Lassen wir diese Hoch-Zeit des Seelensommers nicht frucht-los vorüber streichen, sondern verbinden wir uns mit unserer inneren stärke und unserem inneren Kompass, um von dort aus unsere Visionen zu nähren und mit Kraft zu füllen.

PDF – Rauhnächte: http://www.facebook.com/l.php…

Quelle: http://homo-universalis.beepworld.de/rauhnaechte.htm

Foto: Ulrike Rüb http://nuavi-spirit.de

Einen weiteren schönen Text und Anregungen zu den Rauhnächten, „Carpe Noctem: Nutze den magischen Zauber der Rauhnächte“, findest Du bei Taste of Power. Ich liebe und schätze diese Seite sehr. Sie schreibt wundervoll Texte zu vielen interessanten Themen.

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